Am 10.2. muss ich wieder in die Augenklinik,
um das linke Auge behandeln zu lassen. Das rechte Auge wurde schon im Januar operiert. Drei Tage musste ich damals in der Klinik bleiben.
Diesmal wird mir ein Angebot gemacht, das ich nicht ablehnen kann: "Komfortzimmerservice"
Ich buche ein Einzel-Komfortzimmer.
Hier lässt sich doch leben?
Das Speisenangebot erinnert jetzt nicht mehr an die Jugendherbergen der 70er Jahre.
Es gibt weitere Aufmerksamkeiten:
Auch die Dusche zeigt Komfort:
Als ich am Nachmittag nach der OP wieder aufwache, stehen Kaffee und Kuchen schon auf dem Tisch. Ein Fläschchen Saft und eine Süßigkeit gibt es auch. Ich bin gerührt und zerdrücke eine Träne aus dem linken Auge. Am nächsten Tag gibt es sogar eine Tageszeitung zum Frühstück. Ich bereue nichts.
Das Lesen fällt mir schwer,
denn auf dem linken Auge sehe ich nur hell-dunkel, rechts bin ich leicht angestrengt und werde müde. Die Augen tränen nicht nur aus Freude über die freundliche Betreuung. Ich wechsle vom Lesen zum Hörspiel. Auf Empfehlung von Sabine wähle ich
Am Samstag wird mir bei der Visite geraten, noch einen Tag zu bleiben.
(Ich rechne schnell: Drei mal 167€ macht ....; ok)
Am Sonntag wird mir bei der Visite geraten, einen weiteren Tag zu bleiben.
Am Montag schließlich werde ich entlassen. Ich bekomme vier Medikamente, Augentropfen, die ich mir täglich selbst verabreichen muss. Eines davon muss ich stündlich in die Augen tropfen, über den ganzen Tag verteilt.
Sehen kann ich auf dem linken Auge immer noch nichts. Nur Schatten und starke Hell-Dunkel-Schemen sind erkennbar. Das Auge ist immer noch rot entzündet, äh, sorry, gereizt, wie der Oberarzt betont. Deshalb auch die vielen Medikamente.
In den folgenden zwei Wochen verbessert sich der Zustand nur schleichend, und schleichend soll ich in den nächsten Wochen die Tropfen absetzen.
Aktualisierungen
Tag 20 nach der 2. OP 1.3.2022
Die Reizung ist nahezu verschwunden, Ich sehe aber immer noch nur Schatten auf dem linken Auge, trotz sichtbar kleiner werdenden Gasblase. Rätselhaft.
Tag 27 8.3.2022
Ich sehe immer noch nichts auf dem linken Auge, außer Schemen und Schatten. Eine Untersuchung heute in der Uniklinik ergab, dass dafür eine kleine, postoperative Blutung im Auge verantwortlich ist. Dies sollte sich aber in den nächsten zwei Wochen normalisieren. Wenn nicht, wird gespült.
Im Übrigen hat sich die Gasblase der Tamponade auf einen kleinen schwarzen Punkt reduziert.
Tag 29 10.3.2022
Am Abend hat sich die Gasblase aufgelöst. Die Sehbehinderung bleibt (noch).
Tag 32 13.3. 2022
Heute zum ersten Mal eine Verbesserung der Sehfähigkeit. Ich kann meine Finger deutlicher sehen und auch sonst Kontraste und Schemen deutlicher strukturiert.
Die Pupille im linken Auge ist aber noch deutlich größer als die rechts, obwohl ich seit drei Tagen keine Tropfen mehr einträufele.
Tag 33 14.3. 2022
Die Sehfähigkeit hat sich weiter leicht verbessert. Ich kann jetzt mein Bücherregal sehen (Entfernung ca. 2m), und zwar so wie hier:
Tag 35 Di 16.3. 22
Ich sehe links fast wieder normal, gerade so, als würde ich ich eine Lesebrille für die Ferne tragen. Keinerlei Behinderung mehr, nur Unschärfe bei der Fernsicht. Ich kann auch wieder Auto fahren. Die Augenärztin, die ich heute konsultiere, ist sehr zufrieden.
Tag 42 Di 23.3. 22
Bis heute hat sich das Sehen leicht verbessert, scheint aber zu stagnieren bei geschätzt 80 - 90%. Die linke Pupille ist immer noch vergrößert was dazu führt, dass ich beim derzeitig sonnigen Wetter eine Sonnenbrille trage, um das Blenden zu mildern.
Wieder Termin bei der Augenärztin mit OCT-Prüfung des linken Auges: Alles wunderbar.
Fortsetzung folgt!