Montag, 31. Januar 2022

Wartet nicht auf bessre Zeiten ...


Die Inzidenzen steigen und steigen und steigen. Zum Vergleich:
Darmstadt 31. Januar 2021: Inzidenz 63
Darmstadt 31. Januar 2022: Inzidenz 1535. 
Das ist fast das Fünfundzwanzigfache gegenüber dem Vorjahr!

Es gibt nur einen Trost. Die Hospitalisierung steigt nicht ebenso, sondern ist gegenüber dem Vorjahr geradezu moderat, wie die Grafiken der FAZ vom 31. Januar zeigt.


Noch besser: Auch die Todesrate ist nicht ähnlich dramatisch angestiegen:


Aber immer noch kann man sich mit der Hilfe von Amazon mit etwas Geschick einen Impfpass basteln.



Und weiterhin gibt es Probleme bei der Übermittlung der Krankendaten. Die FAZ meldete am 30. Januar 2022:
Noch immer können viele Gesundheitsämter neue Corona-Fälle nicht an das Robert-Koch-Institut melden. Nach einem Update der vom RKI verwendeten Software kommt es schon seit einigen Tagen zu Verzögerungen bei der Falleingabe . Das Hessische Sozialministerium, das täglich in Zusammenarbeit mit dem RKI eine Übersicht über die Fallzahlen liefert, aufgeschlüsselt nach Kreisen und kreisfreien Städten, hat nun reagiert: „Aufgrund von Problemen bei der Bereitstellung der Daten durch das RKI kein Bulletin“, steht auf der Homepage des Ministeriums zu lesen. 
Der Alltag wird dennoch einfacher, trotz Maskengebot und Impfnachweispflicht. In Darmstadt kann man sich an verschiedenen Stellen ein Bändchen besorgen, das für 14 Tage den vollständigen Impfnachweis mit App und Perso ersetzt.




Selbst im kleinen Aglasterhausen (5000 Einwohner) gibt es jetzt zwei Teststellen.


Beim Testen gibt es nicht nur das Problem, dass manche Tests nicht so richtig zuverlässig sind, d.h. gerne mal falsch-negativ melden, wenn die Virusbelastung gering ist. Hinzu kommt, dass der Test überhaupt erst anschlägt, wenn die Infektion schon einige Tage zurückliegt und deshalb in der Zwischenzeit weitere Kontaktpersonen angesteckt sein können. Sehr schön zeigt das eine Grafik aus der spanischen Zeitung El País.


(Sie wollen wissen wie gut ihr Schnelltest-Material ist? Auf  https://schnelltesttest.de/ können sie den Barcode scannen und ein Resultat erhalten, basierend auf den Informationen über die vom Paul-Ehrlich-Institut evaluierten SARS-COV-2-Antigen-Schnelltests.)

Ansonsten gilt bei uns: Alle in der Verwandtschaft sind gesund, niemand aktuell infiziert oder gar erkrankt, fast alle vollständig geimpft. Alle Tests waren bisher negativ. Aber wir wissen auch: Früher oder später wird der Virus auch uns finden. Wir sind gewappnet!

Wolf Biermann:

Wartet nicht auf bessre Zeiten
Wartet nicht mit Eurem Mut
Gleich dem Tor, der Tag für Tag
An des Flusses Ufer wartet
Bis die Wasser abgeflossen
die doch ewig fließen

Also: Wartet nicht auf bessre Zeiten! Tut was, impft euch, wenn möglich. 

Sonntag, 30. Januar 2022

The Times They Are Not A-Changin' oder Beobachtungen in der Klinik

Es wird gegessen was auf den Tisch kommt!

Mitte Januar muss ich für zwei Tage in die Uni-Augenklinik. Als Beamter im Ruhestand habe ich natürlich den Status "Privatpatient".
Bei der Aufnahme werde ich nach dem Verpflegungswunsch gefragt. Ich wünsche “Normalverpflegung”, was sonst. Ich bin schließlich karnivor und nur temporär vegetarisch gepolt.

Das erste “Abendbrot” erinnerte mich stark an meine Erlebnisse bei Klassenfahrten, als ich noch im Schuldienst aktiv war. Ich bin überrascht, dass sich die renommierte Uniklinik am Standard der Jugendherbergen der 80er Jahre orientiert.

Auch das Frühstück am nächsten Tag ist etwas mager, aber karnivor: 
Truthahn-Mortadella fettreduziert!


Das Mittagessen setzt diese Tradition fort. Immerhin: Es schmeckt sogar!



Am frühen Abend gibt es wieder ganz traditionell jugendherbergsmäßig Tee mit Wurst und Käse. Aber: Auch Gemüse wird gereicht! Sechs Stückchen gedünsteter Kohlrabi. Ich bin gerührt.


Sabine kommentiert das Foto: Was liegt denn da?? Die Finger der Köchin? 

Patientenmanagement

Die Uniklinik ist eine hoch arbeitsteilig angelegte Gesundheitsfabrik. Wenn man nicht gerade bei seinem zugewiesenen Arzt ist, wird man von Abteilung zu Abteilung geschickt. Immer wieder Wartezeiten, umständliches Ausfüllen von Formularen und trotz Laufmappe wird doch ab und zu das gleiche abgefragt. 
Daten werden per Stift in Formulare eingetragen, sowohl von mir wie vom Hilfspersonal und später von den Ärzten in Dateien eingegeben und digitalisiert. Digitale Datenverarbeitung gibt es nur bei den technischen Geräten und im "Backend".

Das System ist orientiert an der Fließbandarbeit des 19. und 20. Jahrhunderts mit Patienten als zu bearbeitendem Produkt. Und wie in Zeiten vor der “Just-in-time-Produktion” wird das Produkt Patient von Station zu Station weitergegeben, es staut sich immer wieder, weil Stationen nicht besetzt sind oder mit dem Ansturm nicht zurecht kommen und es kommt zu Fehlläufen: “Ist das hier nicht die Anästhesie-Anmeldung?” 
Alle sind im Stress und die Ursache liegt in der frühindustriellen Organisation. Das hier ist die Universitätsklinik XXX, eine weltweit renommierte Institution.

Betreuung

Was mir sofort auffiel ist die Diskrepanz zwischen dem pflegenden und dem verwaltenden Personal (Ausnahmen natürlich immer möglich). Das pflegende Personal auf der Station ist durchgehend freundlich und bemüht, den Bedürfnissen der Patienten Rechnung zu tragen. Man ist sehr selten ungeduldig. Es wird sogar hin und wieder gelacht!

Im Gegensatz dazu ist das Verwaltungspersonal überwiegend sachlich-bürokratisch, desinteressiert und ungehalten bei Nachfragen. (Große Ausnahme: Das Sekretariat des Klinikleiters. Hier bin ich sehr zuvorkommend behandelt worden!) Zu oft werden Fragen als Zumutung empfunden und gerne wird man abgewimmelt mit dem Hinweis: Das haben wir schon geklärt. Der Patient wird vermutlich als Störfaktor im bürokratischen Ablauf gesehen.
Es fällt mir schwer, manchmal nicht die Fassung zu verlieren.

Nach zwei Tagen Aufenthalt werde ich entlassen. Dazu eine Anmerkung hier: Klick


Im Februar sind dann nochmals zwei Tage Aufenthalt angesagt.



Donnerstag, 27. Januar 2022

Frankreichs deutsche Kinder

ARTE vom 18.1.2022  52:13

Die französische Besatzungszone nach 1945: Tausende Kinder deutscher Mütter und französischer Väter kommen zur Welt. Sie sollen nach Frankreich gebracht und dort adoptiert werden – ein ehrgeiziges, aber skandalöses Projekt, um die demographische Entwicklung Frankreichs anzukurbeln. Ihrer deutschen Identität beraubt, wissen viele Adoptivkinder bis heute wenig über ihre Wurzeln. [...] Die Dokumentation „Frankreichs deutsche Kinder“ begleitet zwei Frauen bei dem Versuch, ihre ersten Lebensjahre in Deutschland zu rekonstruieren.

Mitte Januar habe ich einen Tipp zu einer Sendung auf ARTE, die mir buchstäblich durch die Lappen gegangen ist, aber ich konnte sie mir in der Mediathek ansehen und auch über https://mediathekviewweb.de/ downgeloaden. Es gibt eine thematisch ähnliche Sendung über die französischen Kinder deutscher Besatzungssoldaten mit ähnlich berührenden Erzählungen.

Ich denke, "berührend" beschreibt diese Sendung zutreffend. Oder wie anders soll man die Suche der beiden Frauen nach ihrer leiblichen Mutter bezeichnen? Eines Tages sozusagen aufzuwachen und zu wissen, dass noch irgendwo eine leibliche Mutter unbekannterweise existiert, schrecklich einerseits und vielleicht doch motivierend andererseits. Die Suche war in beiden Fällen erfolgreich, aber leider nicht bei beiden sehr beglückend, wenn ich das richtig verstanden habe. Ich vermute, die Schuldgefühle der Mütter waren doch zu groß um darüber hinwegzugehen - und die Enttäuschung bei den Frauen dann ebenso. Insgesamt eine gelungene Doku. 

ABER: Die Auswahl des deutschen Historikers und der deutschen Historikerin fand ich ziemlich unglücklich. Die beiden haben sich m.E. viel zu wenig auf die tatsächlichen Verhältnisse eingelassen und ergehen sich m. E. viel zu sehr in allgemeinen Spekulationen über die Nachkriegsverhältnisse. So wenn die Historikerin Silke Satjukow von den Motiven der abgebenden Mütter spricht, die angeblich “nach den schrecklichen Erlebnissen des Krieges mit ihren Gefühlen haushalten mussten". Da ist m.E. dummes Zeug, denn die Frauen waren viel zu jung um an der Rheinschiene die vollen Schrecken des Krieges erleben zu können. Die meisten waren ins Hinterland evakuiert worden und arbeiteten als Arbeitsdienstmädchen in Haushalten kinderreicher Familien, weit weg vom Kriegsgeschehen. Im Südwesten waren die Verhältnisse eben anders als im Osten Deutschlands oder in den großen Industriezentren. 

Schwach fand ich auch den Historiker Rainer Gries der sich ebenfalls mehr allgemein spekulierte als konkret zur Klärung der Verhältnisse in der französischen Besatzungszone beizutragen.

Das hätte man sich sparen können.

(Nebenbei: Auch die Behauptung, ein Besatzungskind galt als Schande, kann ich aus meinen Erlebnissen in Rastatt nicht bestätigen. In der eigenen Familie und "drumherum" gab es viele Besatzungskinder und auch Ehen mit französischen Besatzungssoldaten. Von Schande war da nie die Rede. Noch Jahre später gab es immer wieder Besuche aus Frankreich mit einer erklecklichen Kinderschar im Tross. Auch deutsche Männer hatten da Chancen. In einem Fall hatte ein deutscher Freund meiner Eltern eine Französin geheiratet und ist mit ihr nach Royan gezogen.)

Überzeugend hingegen fand ich den französischen Historiker, Yves Denéchère, Universität Angers, der die französische Bevölkerungspolitik konkret benennt und darauf hinweist, dass es einen Plan der französischen Behörden gab, möglichst viele Kinder französischer Besatzungssoldaten nach Deutschland zu holen um den Geburtenausfall als Folge des Krieges auszugleichen. Ein Plan, der übrigens scheiterte, denn es kam nur zu maximal 1500 Adoptionen.

In ihrem Schlusswort hat Claudine/aka Margarete betont:
"Was damals passiert ist, war sehr hart für die Kinder. Die Franzosen wollten sie haben unter dem Vorwand, sie seien Kinder französischer Soldaten. Und die Deutschen waren froh, dass sie die Kinder los wurden. Jeder hat so seine Schäfchen ins Trockene gebracht. Aber ich finde es gut, dass Deutschland heute sagt, du gehörst auch zu uns."

Eine informative, berührende Doku, auf ARTE online noch bis zum 22. April zu sehen!

Regie: Anja Unger
Land: Frankreich
Jahr: 2021
Herkunft: SWR
Dauer: 53 Min.
Verfügbar: Vom 18/01/2022 bis 17/04/2022

Mittwoch, 26. Januar 2022

Vermischtes Fragwürdiges

 Warum heißt es eigentlich "alkoholkrank" und "drogensüchtig" und nicht "alkoholsüchtig" und "drogenkrank"?

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Der Fortschritt geht manchmal seltsame Wege



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Wir sind eine, kleine, radikale ...


Dienstag, 25. Januar 2022

Über die Schwächen der Corona- WarnApp und des Warnsystems

Am Donnerstag, 13.1. erhalte ich eine beunruhigende Nachricht in meiner Corona-Warnapp:
Und die Verhaltensanweisungen sind auch nicht gerade beruhigend:

Die Warnung bezieht sich also auf ein Treffen sechs Tage vorher. An diesem Tag war ich nur in Darmstadt in der Innenstadt einkaufen, ohne längere Aufenthalte an einem Ort, ohne längeren Kontakt mit einer Person. Abstände konnten immer gewahrt werden. Wo hätte ich mich also möglicherweise infizieren können? Da weder Uhrzeit noch Ort angegeben ist (Datenschutz!), bleibt alles im Dunkeln.
Hinzu kommt: Seit Mittwoch bin ich stationär in der Uni-Klinik Heidelberg. Am Vortag, also vier Tage nach dem angeblich problematischen Kontakt, wurde ein PCR-Test gemacht, am Aufnahmetag ein Schnelltest. Die Ergebnisse bekam ich nicht mitgeteilt, aus der Aufnahme in die Klinik schließe ich aber, dass ich nicht infiziert bin. Einen Freistellungsbarcode o.ä. bekomme ich aber nicht.

Am Freitag werde ich aus der Klinik entlassen. Ich will sicher gehen und frage die Aufsichtsperson der Klinik was ich machen soll angesichts der Nachricht. Sie meint, ich dürfe die Klinik nicht betreten. Ich bin aber schon seit drei Tagen drin! Das überfordert sie. Sie wendet sich anderen Besuchern zu. Eine Information, wo ich meinen Status überprüfen lassen kann bekomme ich nicht.
Was nun? Der Selbsttest zu Hause ergibt: Negativ! Immerhin.

Drei Tage später melde ich mich in der Stadt zu einem Schnelltest an: ebenfalls negativ. Das Ergebnis kann ich in der Warnapp per Barcode eingeben. Am nächsten Tag gibt auch die Warn-App Entwarnung. Ich gelte jetzt wieder als sauber. Bis zur nächsten Verwirrung?



Mein politisches Jahr...

 ... fängt gut an!


In der FAZ vom 25.1.2022 heißt es in einem Beitrag von Elena Witzeck

:Wer an den Tisch gehört

Tessa Ganserer war die erste Transfrau mit politischem Mandat in der Geschichte Deutschlands. Aber gegen die Anerkennung ihres Bundestagsmandats gibt es Widerstand.
Quoten in der Politik dienen der Vielfalt demokratischer Repräsentanz, ihrer ganz figürlichen Außenwirkung, den Frisuren und Hautfarben und Kleidern. Aber vor allem den unterschiedlichen Blickwinkeln.
Das war mir jetzt wirklich neu, was alles quotiert werden muss. Wozu braucht es jetzt eigentlich noch freie Wahlen? Wir stellen politische Institutionen einfach nach einem statistischen Schlüssel auf. Wenn dieser fein genug ist, braucht es noch nicht einmal Auswahlkriterien, denn auch der Frauenschuh tragende, evangelische, geschiedene Priester mit roten Haaren, einem blauen Bäffchen und Eltern aus Frankreich und Kasachstan wird dort ihren Platz schon finden.

Demoskopie schwergemacht

 Folge #1: 


Hinzuzufügen wäre: Wieviel Prozent aller Deutschen wissen, wer oder was die BBC ist?


Montag, 10. Januar 2022

Morgens um Acht...

... ist die Welt noch in Ordnung.

Sonntag, 2. Januar 2022

Die letzte Welle?

Zur Lage der Pandemie


Die Zahlen fallen zum Monatsende hin, aber leider sind sie nicht sehr valide. Das RKI setzt seit 24.12. die Anmerkung: 
Während der Feiertage und zum Jahreswechsel ist bei der Interpretation der Fallzahlen zu beachten, dass mit einer geringeren Test- und Meldeaktivität zu rechnen ist, so dass die im Dashboard und Lagebericht ausgewiesenen Daten nur ein unvollständiges Bild der epidemiologischen Lage in Deutschland ergeben könnten.

Auffallend ist dennoch der zeitweilig enorme Unterschied der Inzidenzen zwischen der Stadt Darmstadt und dem Landkreis Neckar-Odenwald, meinen beiden Wohnorten. Erklären kann ich mir das nicht.

"Vorhersagen sind aktuell so unzuverlässig wie noch nie in dieser Pandemie"schreibt auch die SZ am 30.12., und weiter
"Hohe Infektionszahlen auch unter Geimpften treiben die Ausbreitung des Virus weiter voran, wenn es nicht durch Verhaltensänderungen der Menschen, sei es aus Einsicht oder unter politischen Auflagen, gebremst wird. Das kann durch massenhafte Krankschreibungen und Quarantäneanordnungen zum viel beschriebenen kurzzeitigen Kollaps in der Gesundheitsversorgung, anderer kritischer Infrastruktur, aber auch in Schulen und Produktionsbetrieben führen."
„Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch“: Ermutigung mit Hölderlin. In unserem Falle heißt das laut SZ: 
Langfristig könnte Omikron aber auch den Ausweg aus der Pandemie weisen: Ein Virus, dass sich so gut auch in der bereits geimpften oder genesenen Bevölkerung ausbreitet, hat das Potenzial, nahezu alle Menschen zu infizieren. Zudem weisen Daten aus Südafrika darauf hin, dass Menschen nach einer Omikron-Infektion sehr gut auch vor den anderen bekannten Virusvarianten geschützt sind. Für die Geimpften wäre das ein natürlicher Immun-Booster, für die Ungeimpften der mitunter gefährliche Erstkontakt mit dem Erreger.
der aber vermutlich weniger gefährlich ist als die bisherigen Varianten. Und weiter heißt es:
Die meisten Fachleute halten es für wahrscheinlich, dass sich die Pandemie nach dem Durchzug von Omikron zur Endemie wandelt. Dass damit alle Probleme gelöst sind, sagt allerdings niemand vom Fach. Medizinisch beschreibt der Begriff das regelmäßige Auftreten einer Erkrankung in einer Region. Influenzaviren sind endemisch, HIV, Malaria in vielen Teilen der Welt.
Aber endemisch heißt nicht: harmlos! 
Und natürlich kann Sars-CoV-2 auch jederzeit neue Varianten hervorbringen, so mutieren, dass es dem durch Impfung oder Infektion eigentlich vorbereiteten Immunsystem doch entgeht und wie ein neues Virus um sich greifen kann - also etwa so, wie im Frühjahr 2020 zuletzt geschehen. Das wäre der Beginn einer neuen Pandemie. Aber wer will sich so etwas schon vorstellen?
Also ich jedenfalls nicht.
(Zitate: Bringt Omikron das Ende der Pandemie? Von Hanno Charisius. SZ 30.12.2021.)

Vermischtes

,,Eine kaum bekannte statistische Studie belegt, dass der Anteil der Geimpften unter den Ungeimpften seit Monaten konstant bei null Prozent liegt." (FAZ 13.12.2021)

* * *

Impfgegner - Wer profitiert von der Angst? Fragt ARTE und versucht in 90 Minuten eine Antwort darauf zu finden:  Vor rund zehn Monaten startete die weltweite Corona-Impfkampagne. Zahlreiche Impfgegner steuern dagegen. Wer sind diese Menschen? Welche Motive verfolgen sie und wovor haben sie Angst? Um das besser zu verstehen, werden am Beispiel des britischen Arztes Andrew Wakefield, einer zentralen Figur der Anti-Impf-Bewegung, die Entwicklungen innerhalb der Impfgegnerschaft dargelegt. 
* * *

In Freiberg/Sachsen, dem Ort mit zeitweiliger Inzidenz von 1500 bis über 2000 wundert sich der ansässige ehemalige Arzt Schadeberg über seine Mitbürger: "Jeden Morgen sieht er in der Lokalzeitung Heiratsannoncen, in denen Ungeimpfte einander suchen," (FAS 12.12.2021)

Freiberg - das ist der Ort, den die AfD bei der letzten Bundestagswahl mit hohem Abstand gewonnen hat. Sowohl bei den Erst- wie den Zweitstimmen. Der Ort, an dem an den Montagsdemonstrationen Impfgegner zusammen mit rechtsextremen "Freien Sachsen" marschieren. Und der Ort, wo der CDU-"Bürgermeister für Bauwesen" Holger Reuter mitmarschiert. Weil: "Man muss doch darauf aufmerksam machen, dass hier etwas politisch falsch läuft." Nämlich, dass Politiker Panik schüren und Virologen und Journalisten dies unkritisch weiterverbreiten. Corona sei doch allenfalls eine heftige Grippe.

Und wie überall in Sachsen gilt auch hier: Wo die AfD stark ist, ist die Impfquote niedrig (im Landkreis 60,6%), die Inzidenz hoch (Höchststand am 5. Dezember 2021 mit 2208,5) und die Krankenhäuser sind voll.

Ich kriege das ganz große Kotzen. Und dennoch: Es gibt auch besonnene Menschen in Sachsen und mit denen bin ich solidarisch.

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Aus der Serie "Mein Amerika- das Land der unbegrenzten Unmöglichkeiten".

Kongressabgeordneter Thomas Massie posiert mit Schusswaffen vor dem Weihnachtsbaum – nur wenige Tage nach den tödlichen Schüssen an einer Schule in Michigan.

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"Zwischen den Jahren" habe ich endlich Zeit, ein wenig Ordnung im chaotischen Haushalt zu schaffen. Das Ergebnis befriedigt mich ungemein:

Ursus Wehrli

Ich wünsche allen Lesern ein glückliches und unbeschwertes neues Jahr!