... oder auch nicht!
26.8. Wieder mal von Darmstadt nach Aglasterhausen. Die Regionalbahn hat 15 Minuten Verspätung wegen “Verspätung eines vorausfahrenden Zuges.”Macht aber nichts. In Heidelberg kann ich dennoch pünktlich in die S-Bahn nach Aglasterhausen einsteigen, da die Umsteigezeit mehr als 20 Minuten beträgt.
Entspanntes Lesen bis Meckesheim. Der Zug wird dort geteilt - und plötzlich dieses Bild in der Bahn-App:
Ich bin irritiert. Wieso "Halt entfällt"? Und wo?? Wenig später eine erneute Meldung:
"Verzögerung" heißt in meinem Fall: Die Züge starten und enden in Waibstadt, d.i. etwa 10km vor meinem Ziel Aglasterhausen!
Es ändert sich im weiteren auch nichts. Der Zug hält in Waibstadt, und das war's dann: Alle müssen aussteigen, keine Info wie es weitergeht, am Bahnhof ist kein DB-Mitarbeiter zu sehen, nichts.
Und wie komme ich jetzt nach Hause? Zu Fuß ist es nach Aglasterhausen etwas weit.
Ich irre umher, eine Frau sieht mein verstörtes Gesicht und verweist auf einen Bus, der in der Innenstadt am Eiscafe abfährt. Sie kenne das schon. Ich folge ihr dankbar.
Ich irre umher, eine Frau sieht mein verstörtes Gesicht und verweist auf einen Bus, der in der Innenstadt am Eiscafe abfährt. Sie kenne das schon. Ich folge ihr dankbar.
An der Haltestelle warten schon weitere Gestrandete. Ein junges Mädchen hat eine Idee: “Lasst uns erstmal ein Eis essen”. Ich folge brav.
Ein anderer junger Mann fragt, ob im Bus Maske getragen werden muss. Er habe keine, da er sein Auto stehen lassen musste, jetzt aber dringend nach Aglasterhausen zur Arbeit fahren müsse. Es habe schon Ärger wegen der Verspätung gegeben. Das Mädchen kennt sich aus: "Manche Fahrer schauen weg, andere verbieten den Zutritt.”
Der junge Mann ist ratlos.
Ich schenke ihm eine verpackte Maske. Große Erleichterung und Dankbarkeit. Im Bus dann Gespräche über Verspätungen, Nöte mit der Bahn und anderes. Eine kleine Gemeinschaft der Gestrandeten entsteht.
In Aglasterhausen angekommen, freudige Verabschiedung der Leidgeprüften. “Auf Wiedersehen”, fast wie ein Versprechen. Für die 80km habe ich drei Stunden gebraucht.
Am späten Nachmittag kommt dann diese Meldung:
Immerhin.
Am Dienstag will ich dann um 8:00 Uhr mit dem Zug nach Heidelberg fahren, aber:
Nachtrag 30. August
Am Wochenende schaue ich immer mal in den DB Navigator, was die Reparatur an der Strecke macht. Alles scheint normal zu laufen. Keine Warnmeldungen. Ich bin beruhigt.Am Dienstag will ich dann um 8:00 Uhr mit dem Zug nach Heidelberg fahren, aber:
"Es kann kurzfristig zu Zugausfällen kommen"! Uns bleibt nichts anderes übrig: Sabine muss mich mit dem Auto fahren. Offensichtlich wurde am Wochenende nichts an der Strecke gearbeitet, erst an den Werktagen wieder.
Ich hätte es wissen müssen, oder?