Die Schnecken
Rötlich
dämmert es im Westen
Und
der laute Tag verklingt,
Nur
daß auf den höchsten Ästen
lieblich
noch die Drossel singt.
Jetzt
in dichtbelaubten Hecken,
Wo
es still verborgen blieb,
Rüstet
sich das Volk der Schnecken
Für
den nächtlichen Betrieb.
Tastend
streckt sich ihr Gehörne.
Schwach
nur ist das Augenlicht.
Dennoch
schon aus weiter Ferne
Wittern
sie ihr Leibgericht.
Schleimig,
säumig, aber stete,
Immer
auf dem nächsten Pfad,
Finden
sie die Gartenbeete
Mit
dem schönen Kopfsalat.
Hier
vereint zu ernsten Dingen,
Bis
zum Morgensonnenschein
Nagen
sie geheim und dringen
Tief
ins grüne Herz hinein.
Wilhelm
Busch
Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch.
Roboter jagt Schnecken
Britische
Forscher arbeiten an einem Roboter, der Schnecken aus Gärten und
Felder einsammeln kann. Seine Antriebsenergie soll der `Slugbot´ aus
Biogas beziehen - das aus den Schnecken gewonnen wird. Erste
Feldtests wollen Ian Kelly und seine Kollegen von der University of
the West of England Anfang nächsten Jahres durchführen.
Der
Prototyp besteht aus einer 45 Zentimeter großen Aluminiumbox auf
vier Rädern, in der die Steuereinheit, die Batterie und eine Reihe
sparsamer Elektromotoren sitzen. Die Schnecken werden mit einem
ausfahrbaren, drehbaren Greifarm aus Kohlefasermaterial eingesammelt,
der in einem dreifingrigen Greifer endet. Die maximale
Sammelgeschwindigkeit beträgt etwa zehn Schnecken pro Minute.
Der Slugbot soll bis zu zehn Schnecken pro Minute einsammeln.
Da
seine `Beute´ nachtaktiv ist, soll auch der Schneckenjäger nachts
auf Sammelfahrt gehen. Der Suchmechanismus funktioniert nach einem
relativ simplen Prinzip: Der Roboter strahlt rotes Licht auf den
Boden im Umfeld. Der Bildsensor sieht die Schnecken hinter einem
roten Filter als leuchtend weiße Flecken vor dunklem Hintergrund.
Per Bilderkennungssoftware prüft Slugbot, ob diese Flecken tatsächlich die korrekte Schneckenform haben. Pro Quadratmeter dürften sich laut Kelly beispielsweise in einem Feld mit Winterweizen bis zu 200 Schnecken tummeln. Wenn der Sammelbehälter voll oder die Batterie leer ist, soll der Roboter zu einer Basisstation zurückkehren. Den Weg dorthin findet er mit Hilfe des Differential Global Positioning System (DGPS) und mit einer Infrarot-Suchautomatik. Hindernissen soll Slugbot mit Hilfe von Sonar und Berührungssensoren ausweichen. An der Bodenstation kommen die gesammelten Schnecken dann in eine Fermentierungskammer, wo Bakterien sie zu Biogas umwandeln. Das Biogas befeuert eine Brennstoffzelle, aus deren Strom die Roboterbatterie aufgeladen wird. (wst)
Per Bilderkennungssoftware prüft Slugbot, ob diese Flecken tatsächlich die korrekte Schneckenform haben. Pro Quadratmeter dürften sich laut Kelly beispielsweise in einem Feld mit Winterweizen bis zu 200 Schnecken tummeln. Wenn der Sammelbehälter voll oder die Batterie leer ist, soll der Roboter zu einer Basisstation zurückkehren. Den Weg dorthin findet er mit Hilfe des Differential Global Positioning System (DGPS) und mit einer Infrarot-Suchautomatik. Hindernissen soll Slugbot mit Hilfe von Sonar und Berührungssensoren ausweichen. An der Bodenstation kommen die gesammelten Schnecken dann in eine Fermentierungskammer, wo Bakterien sie zu Biogas umwandeln. Das Biogas befeuert eine Brennstoffzelle, aus deren Strom die Roboterbatterie aufgeladen wird. (wst)
c't
24/1999, S. 60